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Die Revolution von 1917

Mit dieser Seite möchte ich meine Vorliebe für historische Zusammenhänge zum Ausdruck bringen, insbesondere für die Russische Revolution. Dies soll keine marxistische oder sozialistische Seite sein, sie dient nur der Wissenserweiterung im Hinblick auf einige Ereignisse.

In diesem Ersten Teil meiner Zusammenfassung geht es nur um die Monate Februar bis Oktober 1917 und konkreter um die Frage, wie es eine relativ kleine Gruppe von Berufsrevolutionären geschaft hat, an die Macht eines Zarenreiches zu gelangen.


Vor knapp 100 Jahren, Ende 1899, schrieb der große marxistische Theoretiker der deutschen Sozialdemokratie Franz Mehring, das zwanzigste Jahrhundert werde das Jahrhundert der Erfüllung sein, so wie das neunzehnte das Jahrhundert der Hoffnung gewesen sei. Die Geschichte werde vielleicht einen komplizierteren Verlauf nehmen als erwartet, darüber könne kein Prophet zuverlässig Auskunft geben. »Aber«, rief er aus, »mit freudigem Mute und stolzer Zuversicht überschreitet das klassenbewußte Proletariat die Schwelle des zwanzigsten Jahrhunderts«.

Was daraus geworden ist wissen wir zu gut, wie aber ist so ein Reich zusammengebrochen?  Wie ist Lenin an die Macht gekommen?

Der Rechtsanwalt Uljanow aus SimbirskLew Davidovitch Bronstein, die Feder
Wladimir Iljitsh Uljanow (Lenin)Lew Dav. Bronstein (Trotzki)

Wenn über die russische Revolution von 1917 geschrieben wird, ist meistens von der Oktoberrevolution die Rede. Aber die russische Revolution von 1917 bestand aus zwei Revolutionen, der Revolution gegen den Zarismus und seinen Krieg im Februar/März 1917 und der sozialistischen Revolution im Oktober/November 1917. Das Rußland der revolutionären Epoche wies mehrere Eigentümlichkeiten auf. Die russische Bevölkerung bestand vorwiegend aus Bauern (150 Millionen) und einer im Vergleich dazu geringen Anzahl von Arbeitern (etwa 10 Millionen). Auf dem Lande herrschten die feudalen Großgrundbesitzer, die Industrie zu jener Zeit war in wenigen Großstädten konzentriert, zu einem großen Teil in (40%) ausländischer Hand und gleichzeitig hochmodern. Das russische Bürgertum war ökonomisch und politisch sehr schwach. Die gesamte Entwicklung Rußlands war im Vergleich zu den anderen großen Nationen zurückgeblieben. Das politische System Rußlands war von feudalen Strukturen geprägt mit dem absolutistisch herrschenden Zaren an der Spitze. Die Leibeigenschaft wurde erst 1861 abgeschafft. Natürlich konnte Rußland nicht seine Augen vor der Entwicklung der Industrie verschließen, aber dabei spielte das Bürgertum als eigenständige Kraft nur eine untergeordnete Rolle. Die fortschrittlichen Teile des Adels wurden auch Kapitalisten, aber sie blieben auch Feudalherren, die aus Angst vor dem Verlust ihres Grundbesitzes politische Reformen scheuten. So auch 1905, als Demonstrationen der Arbeiter und Bauern dem Zarismus die Macht streitig machten, aber blutig niedergeschlagen wurden. Die Ereignisse von 1905 führten dazu, dass sich Arbeiter in demokratisch gewählten "Arbeiterräten" (Sowjets) organisiert hatten. Zwischen den Ereignissen von 1905 und dem Beginn des 1. Weltkrieges nahm die russische Industrie eine rasante Entwicklung, die Industrieproduktion verdoppelte sich stets. Dabei entstanden hochmoderne und riesige Fabriken. Dies zeigt, dass es in Rußland zu Beginn des Ersten Weltkrieges durchaus eine äußerst schwach entwickelte Mittelschicht gab, die eine politische Basis für bürgerliche Reformen hätte sein können. Allerdings waren die wichtigsten Industrie- , Bank- und Transportunternehmen in der Hand ausländischer Besitzer, die keinerlei Interesse zeigten, bürgerliche Reformen voranzutreiben, weil man die Arbeiter unter der dem Zarismus durchaus gut kontrollieren konnte. Doch insgesamt war die Wirtschaftskraft Rußlands viel schwächer als die des Gegners im 1.Weltkrieg, Deutschland. Dem russischen Bürgertum saß noch der Schrecken der Ereignisse von 1905 in den Knochen. Daher scharrte es sich noch enger um den Zarismus.


Zar Nicholas IINicholas mit Alexandra & SohnZar Nicholsa II
              Zar Nicholas II Nicholas mit Alexandra & Sohn         Zar Nicholas II

Für den Zaren kam der Krieg zu einem sehr ungelegen Augenblick und er traf das Land an der Mark, da Rußland zu dem Zeitpunkt völlig unvorbereitet war. Anfänglichen Erfolgen folgten riesige Verluste, denoch sah man sich nicht in der Lage die Situation durch Kriegsenthaltung zu entschärfen. Es wurde als die Heilige Pflicht des Russischen Volkes angesehen, das Vaterland zu verteidigen gegen die Expansionsgelüste von Deutschland und Österreich-Ungarn.  
Der Zarismus versprach sich vom Krieg an der Seite Englands und Frankreichs außerdem, dass diese grünes Licht für die Eroberung von Ländern in der Region geben würden, die noch schwächer waren (Türkei, Persien). Nach einer Reihe von Niederlagen begann 1915 der allgemeine Rückzug der russischen Armee, verbunden mit der Suche nach Schuldigen im Inneren. Bis dahin waren über 15 Millionen Menschen, vor allem Bauern, zum Kriegsdienst eingezogen, 5,5 Millionen waren tot, verwundet oder gefangen. Die mangelnde Wirtschaftskraft versuchte man durch Menschenmaterial zu kompensieren, was aber nur dazu führte, dass die Produktion von Nahrungsmitteln und Kriegstechnik im Hinterland geschwächt wurde (40% der Arbeiter Petersburgs waren zur Armee eingezogen, wodurch man sich auch eine Schwächung der linken Kräfte in den Betrieben erhoffte; aber gleichzeitig wurde damit erreicht, dass die Parolen der aufständischen Arbeiter die Front erreichten). Die Lage war aussichtslos und nur ein sofortiger Austritt aus dem Weltkrieg hätte den Zarismus vorläufig retten können. Doch die Aussicht nach Eroberungen war stärker, und viele Leute verdienten auch nicht schlecht am Krieg, einmal abgesehen davon, dass die Massenunruhen nach einer Kapitulation Rußlands verstärkt wieder aufflammen würden. So griff statt dessen Fatalismus und Intrige unter den Herrschenden um sich. Minister und Generäle wurden des Verrats beschuldigt und ausgewechselt. Der Generalstab und die Duma (ein Parlament ohne Befugnisse) bezichtigten den Zarenhof des Deutschtums (die Zarin war eine deutsche Fürstin) waren aber, wie schon früher, zu feige den Zaren zu stürzen. In den zweieinhalb Jahren des Krieges hatte Rußland vier Premierminister, fünf Innenminister, vier Agrarminister und drei Kriegsminister verschlissen, was die tiefe Verunsicherung und politische Spaltung der Herrschenden deutlich machte. An der Front kam es zu Unruhen, und es kam vor, dass ganze Truppenteile geschlossen desertierten. Offiziere, die sich den Soldaten entgegenstellten, mußten um ihr Leben fürchten. In der Flotte waren Meutereien keine Seltenheit. Je länger der Krieg dauerte, um so schlechter wurde die Versorgungslage auch in den Städten, und die Inflation stieg immer weiter an. Das Streikverbot wurde kaum noch befolgt. Die Polizeitruppen gingen mit äußerster Brutalität gegen die Streikenden vor, viele Arbeiter wurden erschossen, mit dem Resultat, dass die Empörung wuchs. Es kam zu Solidaritätsstreiks, und die Streiks wurden zunehmend politischer. Die Arbeiter und Soldaten forderten sofortigen Frieden, Brot, Land und das allgemeine Wahlrecht. Soldaten, die zur Unterstützung der Polizei herangezogen wurden, fingen vereinzelt an, nicht die Arbeiter zu beschießen, sondern die Polizei. Am 23. Februar 1917 war der internationale Frauentag, zu dem die üblichen sozialdemokratischen Demonstrationen stattfinden sollten. In sogenannten "Arbeiterkomitees" des Sowjet wurde beschlossen, auf Streiks zu verzichten, da dies angesichts der Verzweiflung der Bevölkerung zum offenen Zusammenstoß und zum Aufstand führen könnte. Die Einschätzung war, dass die in Petersburg stationierten Soldaten noch nicht voll auf der Seite der Arbeiter standen. Keiner sollte ahnen, dass dieser Tag dennoch zum ersten Tag der Revolution werden sollte.
Entgegen dem Beschluss des "Arbeiterkomitees" traten am nächsten Morgen die Textilarbeiterinnen einiger Fabriken in den Ausstand und schickten Delegationen zu den Metallbetrieben von Petersburg. Sie forderten, ihren Streik zu unterstützen. Daraufhin revidierte das "Arbeiterkomitee" seinen Beschluss: wenn schon Massenstreik, dann alle. Der letzte Anstoß für diese Aktion der Textilarbeiterinnen wurde wohl dadurch gegeben, dass am 9. Februar Brotkarten eingeführt wurden und die Schlangen der Frauen vor den Läden immer länger wurden, während die Reichen weiter in Luxus schwelgten. Ungefähr 90.000 waren in den Streik getreten. Die Wut entlud sich in Demonstrationen, Straßenversammlungen und Zusammenstößen mit der Polizei. Die Frauen forderten von der Stadtduma Brot, viele forderten das Ende des Krieges und den Rücktritt des Zaren.
Am nächsten Tag, den 24 Februar nahm die Bewegung noch zu, und mehr als die Hälfte aller Arbeiter von Petersburg trat in den Streik. Es kam wieder zu Massenversammlungen, Demonstrationen und Zusammenstößen mit der Polizei. Diesmal wurden auch berittene Soldaten eingesetzt, die versuchten, die Demonstrationen aufzuhalten. Während die Demonstranten sich mit der Polizei erbitterte Gefechte lieferten, versuchten sie die Soldaten durch Gespräche auf ihre Seite zu ziehen. Die Parole und Hoffnung der Demonstranten war; "Die Soldaten werden nicht schießen". Am 25. Februar weiteten sich die Demonstrationen und Streiks noch einmal aus. Und wieder kam es zu Angriffen der Polizei. Als die berittene Polizei einen Redner niederschoß, wird aus der Demonstration zurückgeschossen. Einige Soldaten eröffneten das Feuer auf die Polizei und vertrieben diese, die meisten Soldaten verhielten sich neutral und abwartend. Immer wieder umzingelten die Demonstranten, vor allem die Frauen, viele von ihnen mit Soldaten verheiratet, die Soldaten und forderten diese auf sich den Arbeitern anzuschließen. Für den nächsten Tag, einem Sonntag, erlässt der Zar den Befehl, den Aufstand mit Militär niederzuschlagen. Die Polizei zeigt sich nicht mehr offen, sondern schießt aus dem Hinterhalt auf die Demonstranten. Auch eine Ausbildungseinheit für Unteroffiziere eröffnet das Feuer mit Maschinengewehren. Über 40 Demonstranten werden erschossen.


Die ZarenfamilieFamilienfoto der Romanovs
Die Romanovs im Jahr 1914Familienfoto 1916

Am Montagmorgen entschieden sich die Arbeiterversammlungen mit Mehrheit, den Kampf fortzuführen. Noch während sie berieten, erreichte sie die Nachricht, dass mehrere Kasernen zur Revolution übergelaufen seien. Nun waren viele Arbeiter bewaffnet, und im Laufe dieses und des nächsten Tages überzeugten sie die restlichen Kasernen, stürmten die Polizeireviere und besetzten alle wichtigen öffentlichen Einrichtungen, befreiten die Gefangenen aus den Gefängnissen und verhafteten "Ihre" Feinde. Der Aufstand, von dem niemand gesprochen hatte, und den niemand geplant hatte, hatte begonnen. Das restliche Rußland folgte.Schon während des Aufstandes gab es in den Betrieben Wahlen zu "Arbeiterräten", die Form der Selbstorganisation, die die Arbeiter schon 1905 herausgebildet hatten.
Adel und Bourgeoisie hatten ab 1915/16 begonnen, gegen die 
zaristische Herrschaft zu opponieren. Im November 1916 hielt
Miljukow der zaristischen Regierung in der Duma vor, dass ihre
Unfähigkeit bereits an Landesverrat grenze. Im Dezember
ermordeten Repräsentanten des Hochadels und der reaktionären
"Schwarzhunderter" Rasputin, einen Günstling des Zarenhofes,
der gegen den Krieg war, und daher einer deutschfreundlichen 
Einstellung verdächtigt wurde.
Der sibirische Wanderprediger Rasputin
                                                                                   Gregorij Yefimovitch Rasputin


Unter dem Eindruck der Revolution verzichtete der Zar unter Einschluss
seines Sohnes auf den Thron und sein Bruder Michael war so schlau,
nur nach einer positiven Entscheidung der Konstituierenden
Versammlung für den Thron zur Verfügung zu stehen. Da es damit an
entsprechend geeigneten und wagemutigen Vertretern der Romanow-
Dynastie,die zu dem Abenteuer der Thronübernahme ohne Zustimmung
der noch nicht vorhandenen Konstituante bereit gewesen wären fehlte,
scheiterten alle konstitutionellen Versuche schon frühzeitig mangels
eines geeigneten Thronprätendenten.
Großherzog Mikhail Alexandrovich Romanov
Großherzog Mikhail
Die Regierungsgeschäfte nach dem Sturz des Zarismus übernahm das
sog. provisorische Dumakomitee, dessen führende Köpfe Miljukow
(Historiker) von den Kadetten und Gutschkow (Moskauer Industrieller)
von den Oktobristen waren. Aus der Erweiterung dieses Dumakomitees
ging nach Verhandlungen mit dem Sowjet die 1. Provisorische Regierung
hervor, die außer Kadetten und Oktobristen noch den Fraktions-
vorsitzenden der Trudowiki (ein Flügel der Sozialrevolutionäre) - Alexander
Kerenski - als Justizminister aufweisen konnte. Kerenski war zugleich
Regierungsmitglied und Mitglied des Petrograder Sowjets, er war
sozusagen das Bindeglied zwischen diesen beiden so unterschiedlichen
Institutionen. Eine demokratische Legitimation besaß die 1. Provisorische
Regierung durch die Wahl Ihrer Mitglieder über die Abgeordneten der
Ständekammer, der Duma.
Pavel Nikolajewich Miljukow
Pavel N. Miljukow
Alexander Fjodorovitch Kerenski, wie Lenin aus der Stadt SimbirskKriegsminister Alexandr GutchkowMinisterpräsident der Prov. Regierung Georgij Jewgenewitch LwowVorsitzender der Duma, Mikhail Rodzianko
 Alexander F. KerenskiAleksandr GutchkowGeorgij J. LwowMikhail Rodzianko

So allgemein und verwaschen die Formulierungen des Sowjets nach Frieden noch waren, so waren sie für Rußlands Alliierte bereits zu weitgehend. Die Forderung des Sowjet, "allen expansionistischen Tendenzen in den Regierungen aller kriegführenden Länder entgegenzutreten", richtete sich ja nicht nur gegen die Mittelmächte, sondern ebenso gegen die Kriegsalliierten Rußlands. Miljukow, der Außenminister der ersten Provisorischen Regierung, bemühte sich deshalb in den folgenden Wochen, die Position seiner Regierung in außenpolitischen Fragen deutlicher festzulegen und gegenüber dem Sowjet abzugrenzen, um das bei den Alliierten schwindende Vertrauen in Rußlands künftige Kriegsanstrengungen zu festigen. In einem Zeitungsinterview am 23. März unterstützte er die alliierten Kriegsziele, die auf einen "Siegfrieden" mit Annexionen und Kontributionen abzielten und definierte darüber hinaus eigenständige imperiale Ansprüche Rußlands. So sollte die Donaumonarchie zu territorialen Abtretungen an Italien und Rumänien gezwungen werden, und - im Namen der "Selbstbestimmung" der Tschechen, Slowaken und Kroaten (möglichst unter russischer Vorherrschaft) - letztlich zerschlagen werden. Weiterhin erhob Miljukow für Rußland territorialen Anspruch auf Konstantinopel und die Dardanellen in einem künftigen Friedensvertrag. Mit der Eroberung eines ungehinderten Zugangs zum Mittelmeer und der Zerstückelung der Türkei sollten endlich jene Ziele realisiert werden, die der Zarismus weder im Krimkrieg (1853-56) noch im späteren russisch-türkischen Krieg (1877-78) erreichen konnte. Diese Zeitungsveröffentlichung mit einer Festlegung der russischen Kriegsziele und der Inhalte der künftigen Außenpolitik der Provisorischen Regierung hatte Miljukow weder mit der Regierung noch mit der Sowjetführung abgestimmt. Als der "starke Mann" der Regierung und der Unterstützung des Kriegsministers Gutschkow sicher, gedachte Miljukow im Alleingang den außenpolitischen Kurs der in diesen Fragen durchaus uneinigen und schwankenden Regierung festzulegen. Innerhalb der Regierung bildete sich eine Opposition von sieben bürgerlichen Ministern gegen den offen imperialistischen Kurs des Außenministers.

Am 30. März forderte deshalb die zu diesem Zeitpunkt tagende Gesamtrussische Sowjetkonferenz, "dass die Provisorische Regierung in aller Öffentlichkeit von jeder annexionistischen Bestrebung des alten Regimes abrückt". Unter dem Druck des Sowjetkongresses entschloß sich die Regierung, ihre Erklärung vom 27. März, "dass das freie Rußland weder nach Herrschaft über andere Nationen noch nach Annexionen fremden Eigentums oder fremder Territorien strebt, sondern allein das Ziel verfolgt, einen dauerhaften Frieden auf der Grundlage der Selbstbestimmung der Völker zu schaffen", die eine "An die Bürger Rußlands" gerichtete Proklamation gewesen war, als offizielles Dokument an die Alliierten weiterzuleiten. Miljukow nutzte diese Gelegenheit erneut, um die Regierungserklärung mit eigenen "Erläuterungen" (18. April) zu versehen. Seine Anmerkungen enthielten ein unübersehbares Bekenntnis zu den bereits von der Mehrheit der Provisorischen Regierung nicht mehr geteilten Kriegszielen des Flügels um Miljukow und Gutschkow. In seiner Note versicherte der Außenminister den Alliierten, dass die russischen Kriegsziele letztlich die gleichen geblieben seien wie unter der zaristischen Regierung, sprach weiter vom "Drang des ganzen Volkes, den Weltkrieg zu einem entscheidenden Siege zu führen", von "Garantien und Sanktionen" auf Kosten der Mittelmächte etc. dem Kern der Sache nach war dies eine Versicherung an die Verbündeten, dass alles beim alten bleiben würde. Mit der Presseveröffentlichung seiner "Erläuterungen" traten in Petrograd die Regimenter "Finnland", "Moskau", "Pawlowsky" und "Keksholm" geschlossen auf die Straße, zogen zum Marjinski-Palast, dem Sitz der Provisorischen Regierung, und forderten den Sturz Miljukows. Die Arbeiterschaft organisierte Massendemonstrationen gegen die Provisorische Regierung sowohl in Petrograd wie auch in Moskau und anderen industriellen Zentren. Soldatendeputationen von der Front machten im Sowjet die Stimmung der Armee deutlich: eine Beibehaltung imperialer Kriegsziele führe zu Massendesertionen und zur Auflösung der Armee. Die schon frühzeitig aufgetretene Spaltung der ersten Provisorischen Regierung in der Kriegs- und Außenpolitik war ein unübersehbares Indiz für die Schwäche der russischen Bürgerlichen. Die offenen Repräsentanten eines solchen Kurses in der Provisorischen Regierung mußten gehen. Gutschkow trat am 30. April zurück; Miljukow wurde zurückgetreten - wie er selbst formulierte -, indem ihm in der zweiten Provisorischen Regierung nur das Amt des Erziehungsministers angeboten wurde. Die zweite Provisorische Regierung wurde mit Kerenski (Trudowiki) als Minister für Armee und Flotte, mit Tschernow (SR) als Landwirtschaftsminister, mit Skobelew (Menschewiki) als Arbeitsminister, mit Zeretelli (Menschewiki) als Minister für Post- und Telegrafenwesen und Peschechonow (NS) für die Versorgung gebildet. Ministerpräsident blieb weiterhin Fürst Lwow. Die zweite Provisorische Regierung war formell eine Koalition führender Vertreter des Sowjets mit den Kadetten. Sozial war sie Ausdruck des Zusammengehens von Teilen der Arbeiterklasse (Menschewiki), der Bauernschaft in ihrer Gesamtheit und dem städtischen Kleinbürgertum (NS, Trudowiki und SR) sowie dem "nichtimperialistischen" Teil der Bourgeoisie, des Adels und des Offizierskorps, repräsentiert durch den linken Flügel der Kadetten.

Die marxistische Geschichtsschreibung verficht bisher ein anderes Bild der Klassenverhältnisse und der Regierungsverantwortung in Rußland. Sie sieht die Bourgeoisie ungebrochen bis zum Oktober als die die Regierung und letztlich auch die Staatsgewalt beherrschende Klasse. Gegen die herrschende Bourgeoisie - so das bis heute dominierende Bild - habe das Proletariat seine siegreiche "sozialistische Oktoberrevolution" durchgeführt.
Die tatsächliche Darstellung im Hinblick der Ereignisse des Jahres 1917 weist der Bedeutung und Macht der Bourgeoisie eine andere, erheblich bescheidenere Rolle zu, als dies in der gängigen marxistischen Geschichtsschreibung der Oktoberrevolution der Fall ist. Die Bauernschaft und ihre politische Repräsentanz - die sog. "Narodniki-Parteien" mit ihren verschiedenen Flügeln, hier speziell die SR - war die bestimmende soziale und politische Kraft dieses Jahres. Die Bauernschaft stürzte im Februar den Zaren und im April die bürgerliche Regierung, weil sie nicht bereit war, den Krieg für die Eroberung der Dardanellen fortzusetzen. Sie war auch die treibende Kraft der neuen, der zweiten Provisorischen Regierung, in der dann die führenden Vertreter der Sozialrevolutionäre und der Menschewiki aus dem Sowjet Regierungsverantwortung übernahmen.
Während nun die militärische Offensive an der Front weiterging manifestierten sich in Petrograd folgende Ereignisse: als im Juni der Sowjetkongreß mit seiner deutlichen menschewistisch-sozialrevolutionären Mehrheit tagte, ging ebenfalls im Juni eine große Anzahl der Arbeitersektion des Petrograder Sowjets zu den Bolschewiki über. Mit 173 zu 144 Stimmen nahm die Sektion zum ersten Mal eine bolschewistische Resolution an, die den Übergang der gesamten Macht an den Sowjet forderte. Zwar besaß die Provisorische Regierung noch bis nach der Kornilow-Krise eine Mehrheit im gesamten Petrograder Sowjet (gestützt auf die Stimmen aus der Soldaten- und Bauernsektion), doch verdeutlichte der Übergang der Arbeitersektion zu den Bolschewiki die Radikalisierung des Petrograder Proletariats und die Abwendung von der von Kerenski vertretenen Politik der Koalition mit der Bourgeoisie. In der Armee war zu dieser Zeit eine ähnliche Entwicklung erst in ihren Anfängen sichtbar. Je näher die Einheiten bei den revolutionären Metropolen lagen, desto radikaler war ihre politische Haltung. Während die Mehrheit der Fronttruppen, also die Mehrheit der bewaffneten Bauernschaft, im Juni noch bereit waren, Kerenski und der Sowjetmehrheit zu folgen, traf dies auf die Garnisonstruppen in den Städten, speziell in Petrograd, bereits nicht mehr zu. Noch während der Sowjetkongreß tagte, drängten die Petrograder Arbeiter und verschiedene radikale Regimenter mit Kräften der bolschewistischen Partei zu einem "Auftritt auf der Straße" gegen die Provisorische Regierung und die Sowjetmehrheit. Eine bolschewistische Demonstration, die diesen Stimmungen Ausdruck verleihen sollte, wurde vom Sowjet verboten. Stattdessen entschloß sich der Sowjet, der Massenstimmung nachgebend, einige Tage später, am 18. Juni, eine eigene Demonstration durchzuführen. Diese "Sowjetdemonstration" wurde zu einer gewaltigen Heerschau der zu den bolschewistischen Losungen drängenden Massen. Die Losungen lasen: "Nieder mit den zehn kapitalistischen Ministern", "Alle Macht dem Allrussischen Sowjet der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten", "Revision der Deklaration der Soldatenrechte"
(Kerenski hatte sie gerade für die Offensive an der Front eingeschränkt), "weder einen Separatfrieden mit Wilhelm, noch Geheimverträge mit französischen und britischen Kapitalisten'. Auch Transparente für die Provisorische Regierung und die Sowjetmehrheit waren vereinzelt zu sehen.

Wie reagierten nun die Soldaten in Ihren Garnisonen?  Wollten Sie den Sturz Kerenskis?

Die Mehrheit der Garnisonen in Petrograd und Moskau war weder bereit, den Umsturz zu unterstützen, noch die ungeliebte Provisorische Regierung zu verteidigen. Sie blieben während der Juli-Aktionen erst einmal passiv in ihren Kasernen. Die Fronttruppen schließlich, die Masse der Bauernschaft, standen noch weitgehend hinter der Provisorischen Regierung. Die wirtschaftliche und soziale Lage war in Rußland im Juni unerträglich geworden. Die Kriegsausgaben im ersten Halbjahr 1917 waren auf über zehn Milliarden Rubel gestiegen, 1/7 des Nationalvermögens. Die Eisenindustrie hatte sich um 40 % und die Textilindustrie um 20 % verringert. Mehr und mehr Betriebe wurden geschlossen, weil die Regierung ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkam, obwohl die Notenpresse der Regierung auf Hochtouren lief, was aber nur die Inflation ins Unermeßliche steigerte. Das Transportsystern war zusammengebrochen, es fehlte an Brennstoff und in Petersburg gab es Ende Juni nur noch Lebensmittelvorräte für 10 bis 15 Tage. Die Agitationen der Bolchewiki gingen unvermindert weiter. Am 22.Juli lässt Kerenski Trotzki und Lunatscharski verhaften. Anfang August hatte man sich auf die neue "Koalitionsregierung" mit vier Kadettenministern und einer eindeutigen "sozialistischen" Mehrheit geeinigt. "Verlierer dieser Regierungsbildung waren letztendlich die konservativen Kadetten. Sie landeten auf dem bekannten, von Trotzki ausgemachten "Müllhaufen der Geschichte".


General KornilowKornilow in öterr. Gefangenschaft in Galizien bei Przemysl
Lavr Georgiyevich KornilovKornilov bei Przemysl
Was jetzt geschah ist meiner Meinung nach der vielleicht schwerste Fehler der Provisorischen Regierung und Ihrer Mitstreiter. General Lavr Georgyevich Kornilow war von Kerenski als Oberbefehlshaber der Armee eingesetzt worden. General Kornilow wurde aber mit all dem Chaos sehr ungeduldig und entschloss sich gegen die Provisorische Regierung, aber vor Allem gegen dem Sowjet vorzugehen. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Sowjet zu disem Zeitpunkt noch aus Sozialisten aller Parteien bestand, vor allem den Menschewiki.

Dieser Oberbefehlshaber der russischen Armee General L. G. Kornilow befahl am 9. September 1917 seinen Truppen den Marsch auf Petrograd mit den Worten: »Ich beschuldige verschiedene Mitglieder der Regierung mit direktem Verrat am Vaterlande, wofür ich Beweise habe. ... Die Stunde ist gekommen. ... Ich füge mich der Provisorischen Regierung nicht mehr und kämpfe gegen sie.«Scharf ging Lenin in einem Brief aus dem finnischen Exil mit denjenigen Bolschewiki ins Gericht, die in dieser Stunde bereit waren, ein Kampfbündnis mit der Kerenski-Regierung zu schließen. »Auch jetzt dürfen wir die Kerenski-Regierung nicht unterstützen. Das wäre Prinzipienlosigkeit. ... Gegen Kornilow werden wir kämpfen, wir kämpfen gegen ihn, aber wir unterstützen nicht Kerenski, sondern entlarven seine Schwäche. ... Wir verzichten nicht auf die Aufgabe, Kerenski zu stürzen; aber wir sagen: Man muß den Moment richtig wählen, jetzt werden wir Kerenski nicht stürzen, sondern wir führen den Kampf gegen ihn anders, indem wir das Volk (das gegen Kornilow kämpft) aufklären über die Schwäche und Schwankung Kerenskis. ... Und agitieren müssen wir sofort nicht so sehr direkt gegen Kerenski als mittelbar gegen ihn, mittelbar, indem wir aktiven und aktivsten Kampf gegen Kornilow fordern. «Und Leo Trotzki, der seit den Juli-Demonstrationen im Gefängnis saß, riet einer Gruppe von Kronstädter Matrosen, die ihn besuchten: »Legt das Gewehr auf Kerenskis Schulter und schießt auf Kornilow. «Die Bolschewiki stellten einen Forderungskatalog vor, dessen Kernpunkte die sofortige Entfernung der konterrevolutionären Generale aus der Truppe und ihre Ersetzung durch gewählte Führer, die Abschaffung der Todesstrafe, die Übergabe des Großgrundbesitzes an die Bauernkomitees, die gesetzliche Sicherung des Achtstundentages und demokratische Kontrolle der Fabriken durch die Arbeiterschaft, das Selbstbestimmungsrecht der nationalen Minderheiten Rußlands, die Einberufung der Konstituierenden Versammlung sowie ein allgemeiner demokratischer Frieden waren. Nur der vollständige Bruch der Revolution mit dem Bürgertum und die Übernahme der Macht durch die revolutionären Arbeiter, Bauern und Soldaten könne diese Forderungen durchsetzen und die Konterrevolution zurückschlagen.
Während die Kerenski-Regierung noch auf Kompromisse mit den Putschisten hoffte,  bildeten sich an den Rekrutierungsstellen der neugeschaffenen Roten Garde lange Schlangen.

Warum entschloss sich Kornilow zum Aufstand?

Es ist zweifellos bewiesen worden, dass Kornilow in der Tat glaubte so handeln zu müssen. Er war von Kerenski selber als Oberbefehlshaber der Armee ernannt worden und genoß hohes Anshen. Es
gab aber Kräfte im Land, welche Kerenski als eine zu schwache Persönlichkeit betrachteten, die nicht hart genug gegen die Sozialisten und den Sowjet durchgreift. Die wirtschaftliche Lage hatte sich kaum gebessert und Ernüchterung kehrte ein, dass das Elend der Menschen weitergeht. Zudem verlor auch die Armee immer mehr den Glauben an einen Sieg, und das Chaos im Lande selber war nicht zu übersehen. Kornilow sah sich als der starke Mann den Rußland brauchte und er wurde von mehreren Ministern sowie Industriellen (z.B Puttilow) unterstützt. Der Auftstand galt also nicht direkt Kerenski selber, sondern dem Sowjet und den Sozialisten als soches, die sich gegen den Krieg aussprachen und somit das Volk aufstachelten.
Nun machte Kerenski den Fehler und bat um die Hilfe der Bolchewiki, die er vorher so bitter bekämpft hatte. Diese wiederum, bekämpften zwar Kornilows truppen, nicht aber um Kerenski zu helfen sondern um ihren eigenen Sieg und die Machtergreifung voranzutreiben.
Kerenski verlor immer mehr an Ansehen, da er von zwei Lagern unbarmherzig attackiert wurde (Kornilow und die Bolchewiki), während Lenin und Trotzki an Ansehen gewannen. Zum ersten Mal setzte sich das Volk ernsthaft mit Lenins Thesen auseinander und da es genug von Hunger und Krieg hatte, waren diese Thesen und Losungen Lenins nachvollziehbar:
"Sofortige Friedensverhandlungen"
"Brot für Alle"
"Land- und Bodenreform"

Zu keiner Zeit vergassen die Bolchewiki in ihrem Kampf gegen Kerenski und Kornilow auch gleichzeitig die Propagandatrommel zu rühren, sie stellten sich jetzt als die einzigen dar, die das
Land vor dem Chaos retten können.


Der Putschversuch General Kornilows scheiterte und erst diese Abwehr der Militärdiktatur bewog Kerenski am 14. September, die Republik auszurufen. Kornilow und weitere Putschoffiziere wurden von der Provisorischen Regierung verhaftet, aber nicht verurteilt. Am 17. September war die Regierung gezwungen, Trotzki gegen eine Kaution von 3000 Rubeln aus dem Gefängnis zu entlassen.
Lenins Taktik, die Kompromißparteien der Provisorischen Regierung zu entlarven, ging auf. Die Bolschewiki, die sich in den Augen des Volkes als die tatkräftigsten Verteidiger der Revolution gezeigt hatten, konnten vielerorts einen Zustrom neuer Mitglieder vermelden, während die sozialdemokratischen Menschewiki rapide an Unterstützung in der Arbeiterschaft verloren und sich von den bäuerlichen Sozialrevolutionären ein linker Flügel abspaltete, der mit den Bolschewiki sympathisierte. Im Petrograder und Moskauer Sowjet erlangten die Bolschewiki am 14. September mit ihrer Forderung nach der Übernahme der gesamten Staatsmacht durch die Räte die Mehrheit.


Trotzkis Ankunft aus FinnlandDer Volkskomissar Trotzki
Trotzkis Ankunft in PetrogradTrotzki als Volkskomissar

Anfang Oktober herscht ein regelrechtes Chaos in Rußland, vor Allem aber in Petrograd. Aufständische, Meuterer, Plündrerer, Möchtegernrevolutionäre, betrunkene Soldaten tümmeln sich auf den Strassen am Nevskij und der Mojka. Am 24. Oktober sieht Lenin seine Chance gekommen und Trotzki lässt den Winterpalast um 21.45 Uhr stürmen. Alle Minister der Provisorischen Regierung werden verhaftet, Kerenski schafft es zu entkommen und flieht über Petrograd, Moskau, London nach Paris. Schließlich lebt er bis 1970 in New York. Der letzte Auslöser war wohl die Besetzung der Redaktionsräume der Pravda, des Organs der Bolschewiki, durch die Polizei. Die Führung des Aufstands übernahm Trotzki. Die Rotgardisten besetzten innerhalb kurzer Zeit die strategisch wichtigsten Positionen in der Hauptstadt, und schon am Nachmittag des 25. Oktober verkündete Trotzki das Ende der Provisorischen Regierung. Am Abend des 25 Oktober, als der Aufstand noch in vollem Gange war, begann der Allrussische Sowjetkongress mit seinen Beratungen. Von seinen 670 Delegierten waren 300 Bolschewiki. Die Eröffnungssitzung war Schauplatz einer stürmischen Debatte: Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre warfen den Bolschewiki vor, eine Verschwörung gegen den Kongress angezettelt und einen Anschlag gegen die Revolution unternommen zu haben; sie forderten die Bolschewiki auf, die Macht mit ihnen zu teilen und eine Koalitionsregierung zu bilden. Als die Bolschewiki dies ablehnten, verliessen die Menschewiki und die rechten Sozialrevolutionäre den Kongress. Der Kongress, immerhin ein demokratisch gewähltes Organ, bestand jetzt praktisch nur noch aus Bolschewiki, die Macht lag nahezu ausschliesslich bei den Bolschewiki. Nur der linke Flügel der Sozialrevolutionäre beteiligte sich weiterhin an dem Kongress und bildete eine kurzlebige Koalitionsregierung mit den Bolschewiki. Am frühen Morgen des 8. November bildete der Kongress bis zum Zusammentreten einer konstituierenden Versammlung eine provisorische Arbeiter- und Bauernregierung, den „Rat der Volkskommissare". Bei seinem ersten Auftritt vor dem Sowjetkongress setzte Lenin mit seiner Eröffnungserklärung den Tenor für die weiteren Beratungen: „Wir gehen jetzt zum Aufbau der sozialistischen Ordnung über." Der Kongress griff dann die drei dringlichsten Themen – Frieden, Grund und Boden sowie Bildung einer neuen Regierung – auf. Am 8.Dezember 1917 wurde die verfassunggebende Versammlung gewählt, in der die Bolschewiki, wie Lenin richtig vorhergesehen hatte, mit etwa einem Viertel der Sitze nur eine Minderheit bildeten; die Mehrheit hatten die Sozialrevolutionäre. Im Januar 1918 lösten die Bolschewiki die Versammlung bei ihrem ersten Zusammentreten gewaltsam auf. In der Folge wurden alle nichtbolschewistischen Kräfte systematisch durch den „Roten Terror", wie Lenin selbst diese Aktionen bezeichnete, ausgeschaltet. Bürgerliche Parteien wurden verboten, Menschewiki und rechte Sozialrevolutionäre aus allen Sowjets verdrängt und linke Sozialrevolutionäre, die zunächst an der Macht beteiligt waren, vom politischen Leben ausgeschlossen. Allein dominierende politische Kraft wurde die „Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki)", Abkürzung KPR(B), wie sich die Bolschewiki seit Anfang 1918 bezeichneten.
Im März 1918 übersiedelte die Regierung in den Moskauer Kreml, und am 10. Juli 1918 verabschiedete der 3. Allrussische Sowjetkongress die Verfassung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Damit war die erste Phase der zweiten "Revolution" abgeschlossen.


Dieser Sturm hat so nie in der Geschchte stattgefunden sondern nur für einen Sowjet-FilmLenin am Roten Platz in Moskau vor Vseobuch-Truppen (Genaral Military Training) , 25. May 1919
Sturm auf den Winterpalast 1917 (aus einem Film)Lenin als Redner


1917 wurde der Zar von Kerenski nach Tobolsk gebracht.So endete die mehr als 300 Jahre alte Herrschaft der Romanovs
Zar Nicholas und die Kinder in Gefangenschaft in Tobolsk 1917Der Zar in Gefangenschaft


Das Impatjew-Haus in Jekaterinburg wurde zum Gefängnis und schließlich auch zum letzten Schicksal der Zaren. Am 16.07.1918 wurden sie ermordet. Den Befehl dazu gab wohl Lenin und Kalinin persönlich, ausgeführt hat ihn Yakov Jurowski.Der Zarenmörder Yakov Jurovski
Das Impatjew-Haus und der Keller nach der Ermordung 1918Der Mörder Y. Jurowski



Im Hinblick auf das was dann folgte ist sehr viel geschrieben worden. Um aber zu verstehen wie so eine kleine Gruppe an die Macht kam, fand ich es wichtig das Wichtigste hier aufzuführen. Für Kommentare bin ich Euch dankbar.



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